Geschichte und Erinnerung in den internationalen Beziehungen: Die zwölfte Ausgabe von Genealogien des Erinnerns (Genealogies of Memory)

Geschichte und Erinnerung in den internationalen Beziehungen: Die zwölfte Ausgabe von Genealogien des Erinnerns (Genealogies of Memory)

Organisatoren
European Network Remembrance and Solidarity
Ort
Warschau
Land
Poland
Fand statt
Hybrid
Vom - Bis
26.10.2022 - 28.10.2022
Von
Bradley Reynolds, University of Helsinki

Vom 26. bis 28. Oktober 2022 veranstaltete das Europäische Netzwerk Erinnern und Solidarität (European Network Remembrance and Solidarity, ENRS) zum zwölften Mal seine wichtigste wissenschaftliche Konferenz, Genealogien des Erinnerns (Genealogies of Memory). Seit dem Beginn im Jahr 2011 hat sich die jährliche Konferenz zu einem führenden internationalen Forum für die Auseinandersetzung mit der Erinnerungspolitik in Europa entwickelt. Das Thema der diesjährigen Konferenz, „Geschichte und Erinnerung in den Internationalen Beziehungen“ (History and Memory in International Relations) war eine Anspielung auf das wachsende Interesse von Politikwissenschaftler:innen und insbesondere von Wissenschaftler:innen der Internationalen Beziehungen (International Relations, IR) an der Erinnerung als analytischem Rahmen. Gleichzeitig spielten Genealogien des Erinnerns eine entscheidende Rolle dabei, die Unzulänglichkeiten aufzuzeigen, auf die IR-Forscher: innen stoßen, wenn sie versuchen, die Erinnerungsforschung anzuwenden.1

GEORGES MINK (Natolin) hielt die Eröffnungsrede, in der er die Geopolitik von Geschichte und Erinnerungsspielen (memory games) erörterte. In Anlehnung an Pierre Nora2 warf Mink den Begriff der Erinnerungsspeicher (memory deposits) auf: Verschiedene kollektive Erinnerungen können demnach zu unterschiedlichen Zeiten für unterschiedliche Zwecke aktiviert werden. Während eine Erinnerung von verschiedenen sozialen Akteur:innen belebt werden kann, verbleiben andere schlummernd in der kollektiven Psyche. Deshalb sei die moderne Technologie und ihre Nutzung von entscheidender Bedeutung für die Betrachtung der Frage, wie verschiedene Akteure ein verstärktes Interesse an der Interaktion mit ausländischen Öffentlichkeiten entwickelt hätten und wie dies die Art und Weise verändert hat, in der Gedächtnisspiele (memory games) auf internationalen wie auch auf innerstaatlichen Bühnen gespielt werden. Wie Mink wortgewandt bemerkte, seien Politiker:innen wie Hunde auf der Suche nach Pilzen: Die guten unter ihnen wüssten, wie man herausfindet, welche Erinnerungsnarrative in gewissen politischen und zeitlichen Kontexten emotionalen Anklang finden.3

Diese Grundsatzrede passte gut zum ersten Panel der Konferenz, das sich mit Theorie und Methodik befasste. Mit der Aussage, das Studium der Erinnerung sei wie der Versuch, ein nasses Stück Seife zu greifen, konzentrierte sich dieses Panel auf die Unzulänglichkeiten der Erinnerungsforschung als Analyserahmen in der internationalen Politik. BARTOSZ DZIEWANOWSKI-STEFAŃCZYK (Warschau) betonte, dass es an theoretischen Perspektiven dazu fehle, wie die Erinnerung die Außenpolitik beeinflusse. Während es auf nationaler Ebene mehr Diskussionen über Erinnerung und Identität gebe, habe die internationale Politikwissenschaft erst vor kurzem damit begonnen, sich damit zu befassen, wie Erinnerungen zunächst in einem internationalen Raum aktiv und dann in nationale Kontexte übertragen werden.4 DOUGLAS BECKER (Los Angeles) lobte ebenfalls die Einrichtung einer Sektion für Historische Internationale Beziehungen in der Fachvereinigung für den Forschungsbereich Internationale Beziehungen (International Studies Association, ISA), überlegte aber, ob die Erinnerung bald ein ebenso würdiges Teilgebiet sein würde, das die Einrichtung einer ähnlichen Untersektion rechtfertigen könnte.

Im Einklang mit dem praxisorientierten Fokus des Europäischen Netzwerks Erinnern und Solidarität befasste sich das zweite Panel mit verschiedenen Akteuren, die an der Schnittstelle zwischen Erinnerung und Geschichte arbeiten. RAFAŁ ROGULSKI (Warschau) präsentierte die Arbeit des Europäischen Netzwerks Erinnern und Solidarität als eines in Europa einzigartigen Akteurs, der in der Lage sei, akademisches Fachwissen durch Bildung, Dialog und Reflexion für positive gesellschaftliche Initiativen zu nutzen. GÁBOR DANYI (Warschau) referierte über die transnationalen Sendungen von Radio Free Europe (RFE) nach Ungarn während des „Kalten Krieges“ und die Fähigkeit von RFE, die Erinnerung an die Revolution von 1956 aufrechtzuerhalten und zu aktivieren. GRUIA BĂDESCU (Konstanz) befasste sich mit der Rolle des städtischen Wiederaufbaus durch lokale und internationale Akteure und den Auswirkungen, die dies auf die Schaffung und die Wiederherstellung von im öffentlichen Raum verfestigten Erinnerungen gehabt habe.

Am zweiten Tag der Konferenz wurde eine Metadiskussion über die Rolle von Geschichte und Erinnerung in den internationalen Beziehungen als Disziplin geführt. Das erste Panel befasste sich mit verschiedenen Ansätzen zur Untersuchung der Erinnerung als Form der Macht in der internationalen Politik. PAULA RHEIN-FISCHER (Köln) argumentierte, dass eine zunehmende Privatisierung der Erinnerungssteuerung (memory governance) eine Herausforderung für die bestehenden mnemonischen Rechtsordnungen darstelle und wahrscheinlich die bestehende mnemonische Landschaft in Europa in Frage stellen werde. MAREK CICHOCKI (Natolin) präsentierte verschiedene Narrative, die die Diskussion über die Politik des Endes des Kalten Krieges in den vergangenen 30 Jahren geprägt hätten, und hob die Macht hervor, die diese Narrative bei der Verfestigung von Erinnerungen und damit bei der Vorstellung von zulässigen politischen Optionen in Krisenzeiten haben. Ein kritischer Kommentar aus dem Publikum wies darauf hin, dass genauer untersucht werden müsse, wer über die Macht verfügt, Narrative und Erinnerungsgesetze zu etablieren, und wie dies bei der Betrachtung der verschiedenen Akteure und Entscheidungsebenen richtig analysiert werden könnte.

Das zweite Panel befasste sich hauptsächlich mit Fallstudien aus dem postsowjetischen Raum. AIJAN SHARSHENOVA (Bischkek) analysierte das Verhältnis von Raum und Erinnerung in Bischkek und die Art und Weise, mit welcher der russische Staat versuchte, russischsprachige Gemeinschaften und öffentliche Orte wie das russische Schauspielhaus für Soft-Power-Maßnahmen zu instrumentalisieren. Die Reflexion über gültige und ungültige Erinnerungsinstrumente ermöglichte eine Betrachtung von gescheiterter Erinnerungspolitik, anstatt nur von erfolgreichen Strategien. TAMAR KARAIA (Tiflis) skizzierte die verschiedenen Erinnerungsnarrative, die Präsident Saakaschwili nach der „Rosenrevolution“ eingesetzt habe, um die Reformbemühungen in Georgien zu rechtfertigen. Karaia betonte auch, dass es notwendig sei, dass diese Erinnerungsmuster in den europäischen Ländern Fuß fassten, um die neue Außenpolitik Georgiens, deren Intention es sei, Mitglied der europäischen Familie zu werden, zu stärken.

Das letzte Panel des zweiten Tages befasste sich mit Erinnerungskriegen (memory wars) und ukrainischen Perspektiven zu diesem Thema. JADE MCGLYNN (Middlebury) erläuterte Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Erinnerungskriegen und Erinnerungsdiplomatie (memory diplomacy) sowie, was Erinnerung als strategischer Kampf um Macht bedeute. TINA PERESUNKO (Kiew) beschrieb fachkundig die ukrainische Gesangsdiplomatie (singing diplomacy) in den 1910er- und 1920er-Jahren, die für die Verbreitung des Wissens über die ukrainischen Unabhängigkeitskämpfe genutzt wurde. Das Lied Shchedryk des ukrainischen Komponisten Mykola Leontovych, das einst von einem ukrainischen Wanderchor vorgetragen worden sei, sei so populär gewesen, dass es für das berühmte westliche Weihnachtslied Carol of the Bells wiederverwendet wurde. Dadurch habe es allmählich seine Bedeutung als Zeichen für die ukrainische Unabhängigkeit verloren, bis dieses Erbe kürzlich wieder in Erinnerung gerufen wurde, um die internationale Unterstützung für den laufenden Widerstand der Ukraine gegen die russische Aggression zu intensivieren. Das Außenministerium der Ukraine habe eine große Kunstausstellung unterstützt, die den Song Carol of the Bells in Chicago während der Jahrestagung des Verbandes für Slawistik, Osteuropastudien und Eurasienwissenschaften (Association for Slavic, East European, and Eurasian Studies, ASEEES) verwendete, was die verschiedenen Formen staatlich unterstützter Erinnerungspolitik in Krisenzeiten aufzeige.5

Der letzte Tag der Konferenz begann mit einer programmatischen Rede von ZHENG WANG (New York) über die Rolle der Erinnerung in den chinesisch-taiwanesischen Beziehungen. In Anlehnung an sein bahnbrechendes Werk „Erinnerungspolitik, Identität und Konflikt: Das historische Gedächtnis als Variable“ (Memory Politics, Identity and Conflict: Historical Memory as a Variable6) argumentierte Wang, dass die Erinnerung einer der stärksten Faktoren sei, der die chinesische Macht behindere. Seiner Meinung nach sei das kollektive Gedächtnis das „Rohmaterial“ für die Konstruktion der nationalen Identität und damit auch für die Konstruktion nationaler Interessen. In dieser Hinsicht sei das Gedächtnis oft zukunftsorientiert, da es helfe, Zukunftsträume aufrechtzuerhalten. In Anbetracht der politischen Implikationen seiner Forschung behauptete Wang, dass Abschreckung nicht funktioniere, wenn es um die Identität gehe; sie könne den Traum nur weiter in die Zukunft verschieben. Nach Wangs Ansicht würden sich die politischen Entscheidungsträger:innen oft über die Ursache von Konflikten in den internationalen Beziehungen irren – es handele sich nicht um eine Kluft zwischen Demokratie und Autokratie, sondern um einen inhärent identitätsbasierten Konflikt.

Das folgende Panel befasste sich mit deutscher und polnischer Erinnerungs- und Geschichtspolitik. ERIC LANGENBACHER (Georgetown) befasste sich mit der Frage, ob die russische Invasion in der Ukraine eine Zeitenwende in der deutschen Sicherheits- und Erinnerungspolitik darstelle. FÉLIX KRAWATZEK (Berlin) forderte daraufhin die Erinnerungsforschung im Bereich der Internationalen Beziehungen provokativ heraus, indem er argumentierte, dass neben der Erforschung von Eliten-Narrativen auch untersucht werden sollte, wie Gesellschaften diese Narrative verinnerlichten. In diesem Zusammenhang stellte Krawatzek eine gemeinsam mit PIOTR GOLDSTEIN (Berlin) verfasste Studie über die Einstellung polnischer Jugendlicher zur Vergangenheit vor und zeigte, wie sich die von ihnen verwendeten Narrative mit den vom Staat aufrechterhaltenen Geschichtsnarrativen vergleichen ließen. Während der Podiumsdiskussion diskutierten die Zuhörer:innen über das ewige Rätsel der Gedächtnisforschung: ob das historische Gedächtnis als kausaler Faktor ein bewusster Einfluss ist, der in Interviews aufgedeckt werden kann, oder ob es etwas Unbewusstes ist, das den Alltag der Befragten prägt, ohne dass sie es wissen.

Die abschließende Diskussionsrunde der Konferenz verknüpfte die vorherrschenden Debatten der Woche auf gelungene Weise. ŁUKASZ KAMIŃSKI (Breslau) eröffnete mit der Überlegung, dass die Erinnerung nicht nur eine Rolle bei der Gestaltung eines Konflikts spielt, sondern auch bei der Schaffung eines Forums für den internationalen Dialog. So sei beispielsweise die Erinnerung an die polnischen Flüchtlinge im Zweiten Weltkrieg wachgerufen worden, um Empathie zu erzeugen und somit internationale und nationale Unterstützung für den Zustrom ukrainischer Flüchtlinge im Frühjahr 2022 zu mobilisieren. JIE-HYUN LIM (Sogang/Warschau) bot eine vergleichende Perspektive an und hob hervor, dass die Europäische Union eine wichtige Rolle bei der Erleichterung praktischer Rahmenbedingungen (Institutionen, Finanzierung usw.) spiele, um eine wirklich transnationale Diskussion über die Erinnerung zu fördern, während in Ostasien solche Systeme viel stärker national geprägt seien und sich daher oft selbst aufrechterhielten. Aus einer eher realistischen Perspektive betrachtete MARIA MÄLKSOO (Kopenhagen) dann, wie Verteidigungsministerien diese Fragen angehen, und argumentierte, dass sie dazu neigen würden, die Erinnerung in einer eher strategischen Auseinandersetzung mit dem Gedenken zu nutzen, um ihren Platz in einer internationalen Hierarchie der Erinnerung zu verteidigen oder zu erhalten.

In Anspielung auf die Konferenz der Memory Studies Association von 2022 eröffnete Lim dann eine Debatte über die Notwendigkeit einer transnationalen Erinnerungskultur, die nicht unbedingt durch europäische Erinnerungsmuster definiert sei. Das Muster des Holocaust-Erinnerns beispielsweise sei eher ungeeignet für die Erforschung, das Gedenken oder die Überwindung kolonialer Völkermorde und könne aufgrund seines Platzes im europäischen Gedächtnis eine unverhältnismäßige Macht bei der Gestaltung der internationalen Erinnerungskultur haben.7 In diesem Sinne griff KATHRIN BACHLEITNER (Oxford) die Diskussion über die normative Bewertung von Erinnerungskulturen auf und argumentierte, dass Erinnerung, wie wir sie heute diskutieren, untrennbar mit Liberalismus verbunden sei und wir als Forscher:innen versuchen sollten, die analytischen Implikationen dieser Beziehung zu entflechten oder zumindest kritisch zu hinterfragen. Erinnerung und Opferrolle seien in einen Wettbewerb getreten, und die Gesellschaften vergäßen zunehmend und selektiv ihre koloniale Vergangenheit oder Komplizenschaft.

Zum Abschluss des Rundtischgesprächs und der Konferenz erweiterte Lim das Argument von Eric Hobsbawm, dass Historiker gefährlicher seien als Atomphysiker8 – es scheine nun so, dass Wissenschaftler:innen, die Erinnerungsforschung betreiben, für die historischen Erinnerungen des Staates gefährlicher geworden sind. In dieser Hinsicht und nach den zukunftsträchtigen Veränderungen in den internationalen Beziehungen, die der 24. Februar 2022 mit sich gebracht habe, sähe sich das Forschungsfeld mit einer offenen Frage konfrontiert: Wie wird sich die Auflösung der liberalen Weltordnung (nach 1945) auf die bestehende internationale Erinnerungsordnung auswirken, falls man überhaupt jemals von einer singulären Erinnerungsordnung habe sprechen können?

Konferenzübersicht:

Georges Mink (Natolin): Geopolitics, History and Memory Games: Jumping from the 20th to the 21st Century

Bartosz Dziewanowski – Stefańczyk (Warschau): History in Foreign Affairs, Theoretical Approaches and Their Practical Implications

Douglas Becker (Los Angeles): On Statism and Constructivism: Memory Conflicts and Contestations in the Construction of Memory

Itai Apter (Haifa): Memory in International Norm-making Forums – International Relations and International Law Perspectives

Bradley Reynolds (Helsinki): What’s So Critical about 'Critical Oral History'

Krzysztof Wasilewski (Koszalin): Cross-border Politics of Memory – Definition, Actors, and Actions

Rafał Rogulski (Warschau): ENRS as an Example of Conducting Politics of Memory

Gábor Danyi (Warschau): Soft Power and Competing Historical Narratives: Radio Free Europe and the Memory of the 1956 Hungarian Revolution

Gruia Bădescu (Konstanz): Reshaping Space, Reshaping Memory: International Actors and the Post-war Reconstruction of Cities

Tomasz Cebulski (Krakau): Auschwitz as a Subject of Polish and Israeli Politics of Memory

Jan Rydel (Krakau): The Commemoration of KL Gusen and Its Victims as an Issue Fuelling International Controversies

Alena Pfoser (Loughborough): Memory Diplomacy in Tourism: Navigating Contested Pasts in Russian Post-imperial Tourism

Iuliia Eremenko (Warschau): Memories and World Heritage Status: The Impact of Local Expertise

Vjeran Pavlaković (Rijeka): The Muralization of War Memories: Bilateral Relations and Memory Politics in the Yugoslav Successor States

Beata Ociepka (Breslau): History in International Relations: A Roadmap or Just a Context?

Marek Cichocki (Natolin): The Impact of Memory about the End of the Cold War on International Politics after 30 Years

Monika Albrecht (Vechta): Postcolonial Memory and Europe-Africa Relations

Paula Rhein-Fischer (Köln): Ahead to the Past: How the Future Will Govern Memory of the Past

Harutyun Marutyan (Yerevan): How the Holocaust Is Part of Universal Memory While the Armenian Genocide Is Not

Christoph Teubner (Bonn): A Clash of Memories? The Impact of Memory and History on the Diplomatic Relationships between West Germany and the Arab States Following the Commencement of West German–Israeli Relations in 1965

Tamar Karaia (Tiflis): Foreign Policy Priorities as a Factor in the Formation of the Memory Policy in Post-Rose Revolution Georgia

Aijan Sharshenova / Zarina Adambussinova (Bishkek): Memory Sites: Post-Soviet Nostalgia in Bishkek and Russian Public Diplomacy

Marat Iliyasov (Wisconsin-Madison): The Clash of Collective Memories in Post-war Chechnya

Dimitrije Matić (Belgrad): The Role of Russia and the EU in Shaping Serbian Memory of the Second World War (2000–2014)

Tina Peresunko (Kiew): ‘I sing, therefore I am’. How Ukraine Struggled for International Recognition and Independence from Russia 100 Years Ago Through the Means of Cultural Diplomacy

Nadija Honcharenko (Kiew): A Deconstruction of the Soviet Mythology of the Second World War in Ukrainian Memory Policy

Oleksandr Svyetlov (Kiew): Weapons of Mass Delusion: Russia´s Anti-Ukrainian Policy in Discourse and Practice

Jade McGlynn (Middlebury): Ukrainian and Russian Memory Diplomacy in Wartime: A Comparative Study

Zheng Wang (New York): Historical Memory and Wars: From Ukraine to Taiwan

Eric Langenbacher (Washington D.C.): German Memory Orthodoxy in the Aftermath of the Russian Invasion of Ukraine

Paweł Surowiec (Sheffield) / Philip Arceneaux (Miami): The Hijacking of Public Diplomacy Issue: Misinformation, Populism, and the International Dispute Over Strategic Narratives of Holocaust Memory

Félix Krawatzek / Piotr Goldstein (Berlin): Historical Awareness, Local Legacies, and Attitudes towards Refugees among Young Poles

David Wood (New York): Commemorating to Transform Conflicts: Rightsizing Justice and Peace

Nour A. Munawar (Katar): Commemoration Practices and Heritage Re-making in the Middle East

Hans Gutbrod (Tiflis / New York): The Ethics of Political Commemoration as a Paradigm

Timothy William Waters (Bloomington): How Good We Were: Yugoslav War Crimes Trials as Memory

Anmerkungen:
1 Aufzeichnungen aller Panels, Hauptvorträge und Diskussionsrunden der Konferenz können online abgerufen werden unter https://www.youtube.com/playlist?list=PL3mposj9_bGu83g0wlw2p-wAvPv_t31rV.
2 Pierre Nora, Between Memory and History: Les Lieux de Mémoire, in: Representations 26, (1989), S. 7–24; Pierre Nora/ Lawrence D. Kritzman (Hrsg.), Realms of Memory. The Construction of the French Past, Volume 1 - Conflicts and Divisions, New York 1996.
3 Mehr Forschung über ineffektive Erinnerungsnarrative und -instrumente sowie die Gesamtauswirkungen dieser Prozesse auf die demokratische oder autokratische Legitimität sollte ebenfalls durchgeführt werden.
4 Kathrin Bachleitner, Collective Memory in International Relations, Oxford 2019.
5https://artonthemart.com/shchedryk/.
6 Zheng Wang: Memory Politics, Identity and Conflict Historical Memory as a Variable, London 2018.
7 Małgorzata Pakier / Bo Strath (Hrsg.): A European Memory? Contested Histories and Politics of Remembrance, New York 2010.
8 Eric Hobsbawm, On History, New York 1998.